Es war im harten Winter vor 7 Jahren, als wir in jeder freien Minutehinauf in den Schwarzwald gefhren sind, um die Renovierungs-und Bauarbeiten in unserem alten Hof, der unser neues Zuhause ab Sommer werden sollte, zu begutachten.
Baumärkte wurden dabei zur zweiten Heimat, Fliesen, Wasserhähne, Spültische, Armaturen und noch mehr Dinge wolte ausgesucht werden. Mir steht ja in solch einem Markt eher der Sinn nach Botanik.
Nachdem mir meine Freundin, ebenfalls in jenem strengen Winter meine erste Kamelie schenkte, war mein Herz offen für die wunderbaren Pflanzen, die ich gerne als Rosenschwester bezeichnen mag.
So kam ich in den Besitz dieser schönen Pflanze, die in jenem Sommer beim Einzug auf der Höhe nicht fehlen durfte.
Ich wusste alsbald, was eine Kamelie sich wünscht, welche Luftfeuchte, welche Tempraturen im Sommer, um ihre prächtigen Blüten auszubilden, die sie schon Anfang Februar zeigte.
Eine Kamlie, diese feine Dame mit ihren Ansprüchen - zu Recht! - ist keine für den Wald und den Feldberger Wind. Das mag sie nicht. Und ohne eine gewisse Portion an Lieblichkeit, und feiner, warmer Böre, die sie in der heissen Somerzeit nebst gut riechendem Nieseltröpfchen verwöhnt wurde das nix.
Gleichbleibende Temperaturen im Winter, aber niemals über 10° und unter 0 sowieso nicht, mit genügend Nässe, ohne Stau und wenig Berührungen in Helligkeit, doch keine Morgensonne.
Damit war ich als Pfelegrin überfordert, ich konnte ihr nicht das bieten, was sie so dringend brauchte.
Anhaltende Wärme und das in einer Vegetationsperiode, die länger als 3 Monate ging. Dafür konnte ich nix. Genauso wenige, wie für den immerzu wehenden Wind da droben auf der Anhöhe, der Sommers, wie Winters vom Feldberg um unseren Hof wehte.
Ihr Winterquartier war im ehemaligen Saustall. Ob sie mir auch das verübelte?
Ich weiss es nicht.
Wir leben jetzt genau 12 Monate in der deutschen Toscana und ich sah, wie sie sich im Sommer an die Arbeit machte, dicke Knospen auszubilden. Aber ob sie blühen würde?
Im Sommer steht sie draußen in der Hitze, direkte Sonne mit viel Power und Energie für die Blütenfarbe.
Sprühregen gibt es manchmal aus der Flasche, wenn die Wölchen sich nicht ergiessen mögen.
Vor dem ersten Frost, und der kommt hier nicht schon Ende September, darf sie hinein in den Wintergarten und dabei sogar aus dem Fesnter lugen. Sie ist in guter Gesellschaft mit Oleander, Fuchsie, Rosenstämmchen und Pepperoni und andere Botanik, das frostige Väterchen nicht mögen.
Auch meiner Kamelie gefällt es hier in der Rheinebene sehr, sie blüht aus voller - im Sommer - geladener Energie und ich spüre wiedermal, wie sehr mir Natur Inspiration sein darf für meine Kreativität.
7 Jahre hat es gebraucht, bis wir, Familie, Kamelie und ich uns endlich heimisch fühlen dürfen.
Danke dafür!