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Freitag, 3. September 2010

extravaganz in violett



der amethyst


der name kommt aus dem griechischen 'amethein' und bedeutet 'trunkenheit' gegen die er schützt.

ich wandle das einfach um und sage: 'er schenkt mir klare gedanken und gefühle' und unterstützt mich auf meinem abstinenten weg.

das funktioniert.

"LOS - leben ohne suchtmittel"

unter dieser überschrift wollte ich damals meine selbsthilfegruppe anbieten, mit infos zur örtlichkeit und der zeit unseres treffens.
mitlerweile hingegen bin ich hier für mich unterwegs und ich schreibe nur für mich.

meine gruppenmitglieder rekrutieren sich direkt aus der fachstelle der therapeuten, die als filter dienen.
zum schutze für mich und der mitgliederInnen.

das nehme ich geren in anspruch.

so wechselte ich von der kostenpflichtigen seite zu diesem blog mit selbigen namen. auslöser dafür war u.a. mein dachverband, für den ich arbeite,  und mir die kostenübernahme nicht zusagagen mochte.

macht nix, es geht auch so und das gut.

die gelder in den fachstellen werden von jahr zu jahr  gekürzt, vollzeitstellen gibt es nicht mehr und die mitarbeiter stehen zusehens unter markwirtschlaftlichem druck, auch der der konkurrenzfähigen mitsteiter auf dem markt der suchtkrankenhilfe.

es geht um effizientes arbeiten, was kostsparende und zielführende resultate hervorbringt.

hier jedoch, habe ich mein refugium, in dem ich mich tummeln darf, schreiben, denken und fühlen.


es ist fast so, als wolle ich hier in mitten des alltagstrubels eine kleine bessingsstunde  hervorrufen.

das ist gut und für mich so wichtig, weil ich mich noch immer all zu sehr im aussen verliere, in der verantworung, im gegenüber.

zu diesem wunderschönen, wenngleich doch etwas verstaubtem, amethyst gibt es eine kleine geschichte, ja ein andenken. 

dieser stein liegt hier auf meinem schreibtisch rechts vor mir, ich sehe ihn jeden tag und erinnere mich an jene begebenheit, als  der schnee hier hoch lag und kalte winterstürme ums haus fegten.

das christkindle brachte mir nun just am 24.12. einen gefüllten umschlag. da war was drin, das war deutlich zu fühlen und auch zu hören.er gab klingende geräusche von sich und fühlte sich an, als wäre es der wolf aus rotkäppchens märchen, der die steine im bauch hatte, die der jägersmann ihm in seinen köper gegeben hatte.
nachdem ich nun diesen besagten umschlag geöffnet hatte, kamen mir ein dutzend klingende messingglöckchen entgegen.
was ein fröhliches gefühl machte sich in mir breit, ich wusste, wer mir diesen umschlag geschickt hatte und ich wusste, was er mir damit geben mochte - lebensfreude ich selbst assoziierte zur lebensfreude auch  ein wachrütteln, eher ein wachklingeln.

dieses goldene geklitzern im winterabendübliche kerzenschein mochte ich auf meinem amethysten recht oben meines schreibtisches wissen. so zierte bis in das späte frühjahr dieser wunderbare heilstein mit wachrüttelglöckchen meinen arbeitsplatz, und das tat mir sehr, sehr gut.

eine kerze, die neben meinem stein hier rechts oben auf dem holzschreibtisch liegt,  wartet indes darauf, bis die tage viel, viel kürzer werden und ich sie wieder entzünden werde, während ich mir beim arbeiten und betrachten meiner violetten extravaganz einen tee zu mir nehme.

so, wie vergangenen winter, bayram, der tee für feiertage in der türkei und den solls für mich jeden tag geben.

2 Kommentare:

glaubdir hat gesagt…

hi pat,

du trinkst ja gerne tee,
dann hol dir mal ein klee,
das stellst du dir dann vor die nase,
im blumentopf - nicht in 'ner vase,
am besten hell auf's fensterbrett,
dort findet es das klee sehr nett,
und wenn du es dann täglich gießt,
dann siehst du wie es freudig sprießt,
die blätter gehen morgens auf,
genauso wie im lebenslauf,
und abends geh'n sie wieder zu,
denn auch ein klee braucht seine ruh,
wir können viel vom klee erhalten,
es lehrt uns auch mal abzuschalten.

sonnige grüße
glaubdir ;-)

pat hat gesagt…

wie schön, GlaubDir.
nun habe ich just zu meinem geburtstag ein paar glückskleeanleitungen.
danke dir, GlaubDir,
das freut mich.