fiel mir beim gestrigen Anblick der alljährlich über unseren Grund mähenden Schafherde ein, im Nachhall noch die Gedanken und Gespräche des Lesungsabends in der Halle des Wolfswinkels mit Deniz Utlu.
Meine Neugierde trieb mich zu Deniz Utlu, unserem frisch ernannten Dorfschreiber,
der für 3 Monate
Aus schwarzen Wäldern berichten wird,
nebenbei mit Jugendlichen eine Schreibwerkstatt arrangieren möchte, Lesungen halten wird
und mit ausreichend 'Wunderfitz' gespannt auf das ist,
was sich hier droben an Neuem und Kreativem bietet.
Initiiert wird die jährliche Ausschreibung für DorfschreiberInnen vom Verein
Kreatives Eisenbach.
Erfrichend für die hiesigen" Wälder" etwas großstäddtischen Wind zu erleben, wenn sie sich darauf einlassen möchten.
Berlin ist anders, Berlin pulsiert.
Mir erscheint, das Dorf, in dem ich seit 3 Jahren lebe, pumpt bisweilen behäbigen Lebensssaft , ba sierend auf
die Beständigkeit der Jahreszeiten und des rauhen Wetters, durch die Lebensadern der Bewohner.
Schnelllebigkeit im Streetlife, Gangs, HipHop-Kultur, Rap und Gangstas sind weit weg,
dafür darf ich meine eigene Auseinandersetzung
erleben, auch das führt bisweilen zu kleinen Kämpfen und auch grösseren.
Spektakulär sind sie nicht für die deutsche Nation, evtl. gerade mal eine Bemerkung hier wet,
wenn mir danach ist.
Meine reaktionären Zeiten sind schon lange vorüber, in denen ich einst in Freiburgs Szene in der Soizokultur
mit weltverbesserischen Ambitionen unterwegs war.
Gesellschaftspolitische Veränderungen stehen noch genauso an, wie vor 20 Jahren.
Doch meine Neugierde und der Wille um
Veränderung piekst noch immer da, wo ich spüre, das darf so nicht sein!
Wir deutschen Schafe mähen mit der Herde, bisweilen etwas wilder durcheinander und sogar kontrovers,
aber unsere Homogenität hält Stand in ihren Konturen, Ausbüchsen und auf die Strasse Gehen ist nicht!
Hat uns das unsere Geschichte gelehrt und mitlerweile genetisch verankert?
Erschreckende Gedanken am frühen Morgen, dabei mochte ich euch nur meinen heutigen Sunrise zeigen.
Aber vielleicht ist schon das Ausdrücken meienr Gedanken ein bisschen wie Hoffnung?
Und ganz nebenbei,
in 3 Tagen fliege ich in die grosse Bundeshauptstadt auf einen Workshop im Rahmen der
Suchtselbsthilfekonferenz der DHS .
Ich freue mich auf Trubel und den dortigen lebendigen Puls im steten Wandel, der mich erwartet, und nach diesen spannenden Tagen,
die wohlverdiente Seelenruhe bei Has' und Fuchs, wieder zurück im Heimatdorfe meiner Wahl.