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Dienstag, 21. September 2010

freundin aus kindertagen

es müssen schon so 40 jahre sein, als wir uns trafen, meine freundin und ich in der strasse der proffessoren, unternehmer und ärzte. neu zugezogen waren wir aus der innenstadt, die damals noch keine fussgängerzone war. und sie hatte feuerrotes haar und ganz ganz viele sommersprossen im gesicht und sah damit aus, wie pippi  langstrum, die heldin meines lieblingsbuches.

raus in eine alte gründerzeit-villa mit garten und altem baumbestand und platz zum spielen.
das war ganz wichtig und für den uns versprochenen hund sowieso.

wir mochten uns sofort, wie das kinder von  herzen gleich tun oder sie mögen sich eben nicht.
das geht sehr einfach und logisch bei den kleinen.

ihre grossmutter war hausangestellte einer namhaften chemiker-familie  unserer strasse.
auch ich durfte ab und an in die belle etage der herrschaften.
neugierig bin ich dort hineinspazieren und traute mich kaum, zu atmen.

meine freundin, ihre eltern und  grossmutter lebten in der mansardenwohung, ganz oben unterm dach dieses anwesens.

da wurden süsse köstlichkeiten auf einer etagère gericht, und ich hatte jeden tag ein frisch gebügeltes taschentuch mit gehäkelter spitze im ärmel von meiner mama mitbekommen.
immerzu, weil so gehörte sich das für ein feines mädchen, was ich zu leben hatte.
ich besitze heute noch den alten fächer der dame, die da residierte.
er versetzt mich  in die zeit von damals als wir spielen miteinander, meine hezensfreundin und ich, so unebkümmert und ahungslos, wie es heute unser nachwuchs tut.
einmal, ja einmal, da waren wir sehr traurig
da haben wir eine beedrdigungszeremonie gesteltet, ganz wichig war uns das für meinen verstorbenen blau-weissen kanarienvogel.
ein selbst gebastltem kreuz auf seinem grab, ein  ernsten "vater- unser-gebet " mit kullernden tränchen
liess uns ganz wichtig fühlen
bis heute erzählen wir davon, genauso, wie von meinem holzspielhaus, in dem wir salzstängele anzündeten und uns ruachend gross fühlen wollten.
da kam muttern aufgebracht mit der giesskanne und fürchtete, wir würden verbennen.
es qualmte sehr, der gestank war scheuesslich und uns abgrundtief schlecht.
ein ander mal sind wir zum nahegelegenen weiher, schon ausserhalb der stadt richtung günterstal, und wir bauten ein floss.
darauf liess sich gut den weiher überqueren, wir waren nihct dumm. bis uns der förster unsere arbeit zunichte machte und uns unseres spielplatzes  verwies.



ein ander mal, demonstrationen in der stadt waren anfang der 70er ein fast wöchentliches ergeignis des proletariats, wie meine eltern "die" bezeichneten, sind auch wir, meine freundin udn ich, auf die strasse gegangen.
billy unser cokcerspaniel stand zum abschuss bereit. mein vater dachte darüber nach, ihn abzugeben.
so marschierten wir in dieser feinen gegend der ebenso feinen alten damen und herren mit selbst gebasteletem banner durch das viertel "billy mus bleiben!"
ich glaube, wir waren sehr engagiert, wenn's ums herzensachen ging.

der hund blieb bis zum seinem tode bei uns.

ein blassgrünu und seidenener fächer, kunstvoll bemalt mit der abbildung eines liebespaares bekam ich geschenkt von jenen herrschften.
er ziert die wand hinter mit in meinem arbeitszimmer, so als wolle ich an jenen tagen festhalten.

unser himmel hing damals voller geigen, das weiss ich noch und hatte keine ahnung vom leben. 

der kontakt zu meiner lieben freundin aus kindertagen besteht noch immer, nicht oft, aber mindestens zu unseren geburtstagen hören wir uns und wissen, wir haben uns stets im herzen.
verloren haben wir uns all die jahre nicht.
das ist so schön, tief, ehrlich und wir mögen uns so sehr, als wären wir in den jahren noch immer gefühlte schwestern.
unsere wege sind anders verluafen, als wir sie für uns wünschten, damals.

eine gescheiterte ehe bei ihr, kein berufliches fussfassen bei mir.

beide haben wir multiple sklerose bekommen und beide sind wir putzmunter und lebensfroh, wie einst.
das schicksal meinte es wohl gut mit uns.
zwei ganz starke frauen, die das leben anpacken und uns daran erfreuen.

viele aus unseren familien sind gegangen  im laufe der zeit.

so ist das leben und wir sind so dankbar für die fröhlichen und unbeschwerten kindertage damals in unserer strasse, wo rollerskates und auftofreie sonntage uns eine wertvolle zeit bescherten.

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